David Kross
David Kross
David Kross
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
StartseiteGalerieSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 "Pflegeleicht war ich nicht!"

Nach unten 
AutorNachricht
Simon
Admin
Simon


Anzahl der Beiträge : 350
Alter : 33
Ort : Wien
Anmeldedatum : 14.12.08

"Pflegeleicht war ich nicht!" Empty
BeitragThema: "Pflegeleicht war ich nicht!"   "Pflegeleicht war ich nicht!" EmptyMi Jun 02, 2010 2:40 pm

Der Schauspieler David Kross, 19, über seine Jugend zwischen der Familie in einer norddeutschen Kleinstadt und der Glitzerwelt des internationalen Filmgeschäfts.

An einen bestimmten, einschneidenden Moment, an dem ich merkte, dass es mit der Kindheit vorbei ist, kann ich mich nicht erinnern. Aber dadurch, dass ich schon relativ früh gearbeitet habe, war das wohl früher als bei anderen, musste ich schon früher mehr Verantwortung übernehmen. Hinter jedem Filmprojekt steht ja immer ein großes Team. Da steckt so viel Geld dahinter. Da kann man, anders als wenn man noch zur Schule geht, eben nicht einfach sagen, dass man heute keinen Bock hat. Abseits der Sets war das aber oft auch anders...

Ich hatte das Glück, eine wahnsinnig schöne Kindheit zu haben. In einem Dorf in Schleswig-Holstein hatten wir einen Riesengarten, Felder in der Nähe und einen großen Teich, auf dem wir im Winter Schlittschuh liefen. Später zogen wir in die Nachbarstadt mit rund 14.000 Einwohnern, einem Kino und mehreren Supermärkten. Das war schon wie eine Großstadt für mich.

Pflegeleicht war ich gewiss nicht. Schon als Kind konnte ich sehr launisch sein. Das hat sich in der Pubertät natürlich noch verstärkt. Ich bin nicht der Typ, der seinen Ärger einfach herunterschluckt. Wenn ich schlechte Laune habe, dann kann ich gerade gegenüber Menschen, die ich sehr gut kenne, sehr schwierig sein. Meine Freunde sagten in solchen Momenten dann: "David, ey, du hast jetzt eine Krise, die stehst du mal durch. Und wir reden dann wieder miteinander, wenn du wieder normal bist."

Meine Eltern hielten glücklicherweise einiges aus. Auch wenn ich aus Protest öfter genau das Gegenteil von dem tat, was sie sich wünschten. Meine Mutter wollte zum Beispiel, dass ich tanzen lerne. Aber weil es ihre Idee war, wollte ich nicht mal darüber nachdenken. Mir war wichtiger, ihr zu zeigen: Ich treffe die Entscheidungen selbst. Und wenn mir etwas nicht passte, brach ich die Kommunikation gelegentlich ganz ab, sicherlich auch, um meine Eltern zu verletzen. Aber natürlich ist es ein Irrsinn zu glauben, sie mit so einer Show bestrafen zu können.

Eine großartige, sehr spannende, frische Zeit

Das Schlimmste an der Pubertät ist, wenn man nichts macht, wenn man rumhängt. Ich erlebte aber schon früh sehr viel. Als ich bei "Knallhart" mitspielte, hatte ich mit 15 für einige Wochen meine erste eigene Wohnung in Berlin, in der mich meine Familie besuchte. Das fand ich gut. Für "Krabat" bin ich nach Rumänien gereist, lernte dort viele Menschen kennen. Hin und wieder sehnte ich mich damals auch danach, einfach mal in einer langweiligen Mathestunde zu sitzen, aus dem Fenster zu gucken, ohne dass das irgendjemanden interessiert.

Mit meinen Eltern habe ich wirklich Glück gehabt. Ab und an konnten sie zwar nervig sein, aber meist waren sie relativ locker. Sie haben uns nicht nach Buch, sondern aus dem Bauch heraus, nach Gefühl und mit Liebe erzogen. Und sie haben es trotzdem geschafft, uns klarzumachen: So, hier ist Schluss. Auch mein vier Jahre älterer Bruder war sehr wichtig für mich. Mit ihm konnte ich immer reden, vor allem über das, was mir innerhalb unserer Familie gerade nicht gefiel, aber natürlich auch über Mädchen und Liebe. Dadurch habe ich gespürt, dass ich nicht der Einzige bin, der all das durchmachen muss. Das half sehr.

Pubertät ist zwar eine Zeit, in der man Grenzen überschreitet und in der die Emotionen überschwappen. Aber es ist auch eine großartige, sehr spannende, frische Zeit, eine Phase der großen Geheimnisse, die man hat, und die man lüftet. Man muss unabhängig werden von den Eltern. Das ist für beide Seiten nicht leicht. Meine Pubertät jedenfalls war - auch durch das Filmen - eine Zeit, an die ich gern zurückdenke.

Aufgezeichnet von Felix Rettberg

"Pflegeleicht war ich nicht!" 0,1020,2557195,00
Nach oben Nach unten
http://www.davidkrossfans.com
 
"Pflegeleicht war ich nicht!"
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» David Kross hat die Bodenhaftung nicht verloren
» David will sich nicht unter Druck setzen lassen.

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
David Kross :: David :: Allgemeines-
Gehe zu: